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Menstruation

Menstruations-Hygiene

An Hygieneartikel für die Menstruation mangelt es in unserer Gesellschaft keines Wegs. Es gibt fast kein Thema, welches so sehr gehypt wird, wie für Tampon, Binde und Co.
Vor allem die TV-Werbung!
> Hier ein spezielles Duschgel, da eine bessere Waschlotion. Oder die mit der milden Zusammensetzung? Oder doch der Tampon mit der einzigartigen Oberfläche? Und so weiter und so weiter.<

Teilweise sieht und hört man so viel Werbung, das den Mädchen und Frauen nur eines vermittelt werden kann: Ihr Intimbereich ist schmutzig und verdreckt, ja die ganze Frau scheint dann unrein zu sein, wenn sie all das nicht verwendet.

Liebe Mädels. An dieser Stelle sei euch gesagt, der Intimbereich einer Frau benötigt definitiv keine „besondere“ Hygienebehandlung. Im Gegenteil, weniger ist oftmals mehr.

Denn in Waschlotionen sind Konservierungsmittel und ja, sogar desinfizierende Substanzen enthalten. War euch das schon bekannt? Habt ihr das gewusst? Laut der EU-Kosmetikverordnung müssen diese Produkte nämlich für eine gewisse Zeit mikrobiell stabil und somit haltbar sein, denn immerhin stehen sie in unserem Bad, wo die Feuchtigkeit nun mal höher ist.

Jeder von euch hat sicherlich schon einmal dieses kleine Symbol mit dem geöffneten Tiegel gesehen, wo entweder darin oder darüber eine Zahl und der Buchstabe M  steht.
Zum Beispiel 3 M, 6 M oder 12 M. Das bedeutet, dieses Produkt muss mindestens für 3 Monate, 6 Monate oder 12 Monate stabil sein, das es nicht „kippt“. Dass sich also keine Keime ansiedeln, überleben und vermehren können. An sich eine clevere Sache. Doch genau diese Zusätze können den sehr sensiblen Bereich der Vulva und Vagina reizen. Es kommt zu Rötungen, Schwellungen, Brennen und oder Juckreiz. Oftmals kommt dann der Gedanke, wenn es juckt und kribbelt, man wäre unrein. Was macht die Frau dann? Richtig, sich noch mehr waschen.
Somit entsteht ein Teufelskreis, welcher durchbrochen werden muss. Denn durch das zu häufige Waschen, wird die Schleimhaut geschädigt, welche wichtige Bakterien enthält, nämlich die Milchsäurebakterien. Diese wichtigen Milchsäurebakterien, auch Laktobacillen genannt, sind unsere Schutzpolizei. Sie wehren alles ab, was nicht dorthin gehört, seien es Bakterien, Viren oder Pilze.
Zusammengefasst: greift lieber zu klassischem, klaren, warmen Wasser zurück, eure Haut wird es euch danken. Wenn ihr doch nicht auf spezielle Waschlotionen für den Intimbereich verzichten möchtet, dann geht sehr sparsam damit um.
Hier ist weniger mehr.

Tampon, Tasse, Binde?

Hier möchte ich euch Pro und Kontra aufzeigen.

Der Tampon (seit 1931):

Pro:

  • bis zu 4 Stunden Tragedauer, maximal 8 Stunden
  • verschiedene Größen, je nach Blutungsstärke
  • er wird im Körper getragen, so ist Frau beweglich z.B. Sport oder Schwimmen
  • klein und handlich

Kontra:

  • der Rückholfaden ist außen sichtbar
  • zum Einmalgebrauch
  • preisintensiv
  • enthält Bleichmittel, Weichmacher, Glyphosat wie „silktouch“, „with cotton“
  • sitzt direkt am Muttermund, somit kann es zu Reizungen & vermehrten Schmerzen kommen
  • das Blut kann auch nicht richtig abfließen, es kann zu einem Blutstau in der Gebärmutter kommen
  • Entstehung von unangenehmen Gerüchen
  • saugt nicht nur das Blut auf, sondern auch die normale wichtige Feuchtigkeit der Schleimhaut; das gesunde Milieu wird zerstört & Bakterien, Pilze, Viren haben freie Bahn

 

Die klassische Binde (seit 1890):

Pro: 

  • Tragedauer, einige Stunden, regelmäßiger Wechsel
  • verschiedene Größen, je nach Blutungsstärke
  • müssen nicht in den Körper eingeführt werden
  • leichteres Erkennen, wann sie gewechselt werden sollte
  • einfache Anwendung, in den Slip kleben

Kontra:

  • Plastikbeschichtung, Achtung Allergie
  • luftundruchlässig, es beginnt zu riechen
  • kein Schwimmen möglich
  • zum Einmalgebrauch
  • preisintensiv
  • enthält Bleichmittel, Weichmacher, Glyphosat
  • Entstehung von unangenehmen Gerüchen
  • enthält Duftstoffe, diese können die Schleimhaut reizen

 

Die Tasse (seit 1937):

Pro:

  • Tragedauer zwischen 4- 12 Stunden, je nach Blutungsstärke
  • unterschiedliches Volumen
  • kein Plastik
  • geprüftes medizinisches Silikon
  • kein Faden sichtbar
  • Schwimmen & Saunabesuche möglich
  • lässt die Vagina atmen, es entstehen keine unangenehmen Gerüche
  • der Muttermund sitzt in der Tasse, somit keine Reizung und weniger Schmerzen
  • das Scheidenmilieu bleibt erhalten
  • wiederverwendbar
  • kostengünstig, eine Tasse bis zu 10 Jahre verwendbar (selbst wenn Frau 5 Tassen besitzt)

Kontra:

  • das Wechseln der Tasse benötigt Übung
  • nach Ende der Mens muss die Tasse ausgekocht werden
  • richtige Größe finden, nicht Tasse XY in der Drogerie kaufen
  • unbedingt auf zertifizierte Tassen achten!

Die Zusammenfassung, verschafft einen kleinen Überblick.
Neben diesen, gibt es natürlich noch unzählig andere, wie z.B. Menstruationsunterwäsche. Auch sie ist umweltfreundlicher und auf Dauer kostengünstiger, da sie wiederverwertet werden kann. Binden und Tampons gibt es auch aus Baumwolle/Bio, worauf zurückgegriffen werden kann. Doch euer Blick sollte hier sehr prüfend sein, denn vieles sieht auf den ersten Blick nur so aus, als ob es das wäre. Die Tampons aus Baumwolle, bleiben dennoch austrocknend für die vaginale Mikrobiota.

Hinweis:
TSS (toxisches Schock-Syndrom), tritt sehr selten auf. Es entsteht, wenn kleine Verletzungen der Schleimhaut vorliegen und der Tampon, die Tasse oder die Binde weit über die angegebene Tragedauer getragen wird. Dies begünstigt eine Ansammlung von Bakterien und kann somit zur Infektion führen.

 

Möchtest Du mehr erfahren? Lass es mich wissen und schreib mir.

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