Das Ding mit der Klatsche – PMS & PMDS verstehen

Erfahre alles über PMS und PMDS, ihre Symptome, Ursachen und wie Du mit natürlichen Methoden Beschwerden lindern kannst

Kurz vorweg:

„Ich bin schon wieder so genervt und schlapp.“

Jede noch so kleine Aufgabe, wie ein Toast schmieren, wird zur Herausforderung.

Liegt es an mir? Bin ich zu kompliziert? Sind meine Ansprüche zu hoch? Hm… Ich weiß es nicht. Eine konkrete Antwort hab ich nicht.

Es fühlt sich einfach komisch an, zum Teil sogar falsch. Vor zwei Wochen war noch alles in Ordnung. Ich konnte meinen Job erledigen, konnte die Zeit mit den Kindern und der Familie genießen. Alles wirkte so leicht und unbefangen.

Doch nun: Sitze ich in einem Loch und alles erscheint mir ausweglos… Ich fühle mich ohnmächtig, wütend und von Angst begleitet. Es scheint, als gerät alles aus den Fugen.

Mir kommt zum wiederholten Mal die Frage: Habe ich mein Leben im Griff? Was mache ich anders als die anderen? Egal wo ich hinsehe, es scheint alles perfekt zu sein.

Hier finden sich sehr wahrscheinlich viele Frauen wieder.

Und während ich diese Zeilen schreibe, höre ich es stark in mir drin:

Es ist nicht alles perfekt, muss es auch nicht. Das, was ich als perfekt ansehe, sind alles nur Momentaufnahmen. Außerdem, was ist schon „perfekt“?

Es ist total okay, Phasen zu  haben und diese auch bewusst zu leben. Auch die, die nicht den Anschein des Perfekten haben. Wie gesagt, was ist schon „perfekt“?

Gerade wir Frauen, können, müssen und dürfen uns dies eingestehen. Frauen leben nicht nur mit dem Tages- und Jahresrhythmus, sie leben auch mit ihrem eigenen, individuellen und persönlichen Menstruationszyklus. Der sich bei jeder Frau anders zeigt.

Hinter all den Zweifel und den Fragen, kann sich die Antwort namens PMS verstecken.

Thema PMS (Prämenstuelles Syndrom)

Ja, dieser Begriff ist mir und vielen anderen Frauen bekannt. Lange Zeit habe ich mich damit nicht beschäftigt. Und warum nicht? Ganz einfach, weil ich bis dato fest davon überzeugt war, dass ich nicht davon betroffen bin.

Selbst als erfahrene Zyklusexpertin kommt es vor, dass man die eindeutigen Symptome, wie Übermüdung, depressive Verstimmungen und/oder Gereiztheit einfach nicht wahrhaben möchte und diese Signale nicht als solche sieht.

Ich fing an, mich mehr mit dieser Thematik zu beschäftigen. Dabei erfuhr ich, dass es so unglaublich viele verschiedene Formen des prämenstruellen Syndroms, kurz PMS gibt.

Was ist PMS?

Das prämenstruelle Syndrom (PMS) beschreibt eine Vielzahl von Symptomen, die in der Phase vor der Menstruation auftreten. Diese Beschwerden können körperlicher und psychischer Natur sein und betreffen viele Frauen unterschiedlich stark. Zu den häufigsten PMS-Symptomen zählen:  

  • Körperliche Beschwerden: Brustspannen, Wassereinlagerungen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Blähungen.
  • Psychische Symptome: Reizbarkeit, depressive Verstimmungen, Ängste, Stimmungsschwankungen.

Meistens beginnen diese Symptome einige Tage bis maximal zwei Wochen vor der Periode und verschwinden mit dem Beginn der Blutung oder kurz danach.

PMS ist nicht normal!

Trotz der weit verbreiteten Meinung, dass PMS einfach zu „ertragen“ sei, ist es wichtig zu wissen: PMS ist nicht normal und sollte nicht mit Sprüchen wie „Hast du deine Tage?“ abgetan werden.

Etwa 20-40% der Frauen erleben so starke Symptome, dass sie ihren Alltag beeinträchtigen. In solchen Fällen ist es wichtig herauszufinden, ob die Beschwerden zum PMS gehören oder ob sich vielleicht eine Schilddrüsenfehlfunktion, Depression oder andere Erkrankungen dahinter verbergen.

Mein Tipp: Zyklustracking oder ein einfaches Tagebuch können helfen, wiederkehrende Muster zu erkennen, um die Symptome zuordnen zu können.

Welche Typen gibt es eigentlich?

Hier eine Übersicht der häufigsten Typen:

Neben diesen vier Haupttypen gibt es noch Typ-T (Total Overall Symptoms), das bedeutet Du findest Dich in mehreren Kategorien wieder und hast von allem etwas.

Typ Wahrscheinliche Auslöser Symptome
Typ-A (Anxiety)
Östrogenspiegel erhöht & Progesteron erniedrigt, v.a. bei Stress, da vermehrt Cortisol aus dem Progesteron gebildet wird
Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit, Panikattacken, Nervosität, ängstlich, aggressiv oder wütend
Typ-C (Craving)
Blutzuckerschwankungen durch verstärkte Insulinwirkung
Heißhunger vor der Menstruation, Appetit ist gesteigert, Schwindel, Müdigkeit und Kopfschmerzen
Typ-D (Depression)
Serotonin-& Dopaminmangel, durch Dysbalance der Sexualhormone
weinerlich, depressive Verstimmung, Schlafprobleme
Typ-H (Hyperhydration)
Ungleichgewicht der Hormone; relative Östrogendominanz
Brustspannen, Gewichtszunahme, Wassereinlagerungen, Schlafprobleme

PMS vs. PMDS: Der Unterschied

Als wenn das nicht schon genug ist, nein, es kommt noch eine Form dazu; PMDS.

Was bedeutet das?

Bei Prämenstruelle dysphorische Störung (PMDS), sind die Symptome deutlich ausgeprägter als bei PMS. Sie ist seit 2000 als eigenständige Krankheit anerkannt.

Unter dysphorisch versteht sich eine emotionale Störung von Affekten. Bezogen auf PMDS zeigt sich hier eine traurig bedrückte, depressive und aggressive Grundstimmung. Vor allem leiden die betroffenen Frauen zusätzlich zu den oben genannten Symptomen unter psychischen Beschwerden wie Stimmungsschwankungen, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen. Dies kann so weit gehen, dass der Alltag und der Beruf kaum bis gar nicht mehr zu bewältigen sind. Im Vergleich zu PMS kommt PMDS deutlich geringer vor, doch diese Störung ist da und sollte nicht verharmlost oder unterschätzt werden.

Neueste Forschungen haben ergeben, dass es sich nachweislich um eine organische und keine reine psychosomatische Erkrankung handelt.

Die Beschwerden von PMS und PMDS werden häufig mit Medikamenten wie orale Kontrazeptiva und Antidepressiva versucht zu therapieren. Was natürlich die Symptome besänftigen kann, jedoch nicht an der Ursache ansetzt.

Was kann ich selber gegen diese Beschwerden machen?

  1. Stressmanagement: Schaue Dir Dein Stresslevel an.
  2. Schlafhygiene: Achte auf ausreichend und erholsamen Schlaf.
  3. Bewegung: Schon kleine, regelmäßige Bewegungen tragen dazu bei, Deinen Körper in die Balance zu bringen.
  4. Ernährung: Achte auf eine ausgewogene, abwechslungsreiche Ernährung mit wenig Fertigprodukten & Fast Food.
  5. Seelenfutter und Pausen: Nimm Dich und Deinen Körper ernst und nehme Dir bewusst Pausen.


Wie Du siehst, ist dieses Thema sehr umfangreich. Hast Du schon mal von PMS oder PMDS gehört?

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